Wenn Fiktion und
Wirklichkeit kollidieren
„Nemesis
-
Verkaufte
Unschuld“
ist
für
mich
ein
ganz
besonderes
Buch,
umso
mehr
freue
ich
mich,
dass
amazon
publishing
die
Hamburger LKA/SEAL-Serie so schnell fortsetzt.
Normalerweise
überfallen
mich
die
Geschichten
um
die
DeGrasse-
Brüder
oder
die
Hamburger
Jungs
irgendwann,
wenn
ich
damit
überhaupt
nicht
rechne
und
müssen
dann
sofort
niedergeschrieben
werden.
Bei
„Nemesis“
war
es
anders,
ich
wollte
oder
eher
musste
dieses
Buch
schreiben,
weil
mich
die
Realität
entsetzt hatte. Sehr vieles in dem Buch ist wahr. Leider.
Aber
der
Reihe
nach
…
auf
einer
privaten
Feier
hörte
ich
von
einem
Mord,
der
die
Ermittler
vor
ein
Rätsel
stellte:
Ein
Opfer,
laut
Spurenlage
nur
ein
Täter,
aber
zwei
verschiedene
Schusswaffen.
Das
war
ungewöhnlich
und
es
wurde
fleißig
darüber
spekuliert,
ob
doch
ein
zweiter
Täter
vor
Ort
war.
Ich
mischte
mich
einfach
mal
ein
und
erklärte,
dass
es
ja
auch
jemand
gewesen
kann,
der
aus
einer
militärischen
Spezialeinheit
stammt.
Damit
kannte
ich
mich
schließlich
aus
und
erklärte,
dass
die
Jungs
immer
eine
Ersatzwaffe
tragen
und
darauf
trainiert
sind,
beim
Versagen
von
Waffe
1
sofort
mit
Waffe
2
weiterzumachen.
Ich
wusste
da
noch
nicht,
dass
die
Tatwaffe
1
für
ihre
Störanfälligkeit
berüchtigt
war
und
meine
Theorie
daher
ernst
genommen
wurde.
Eine
Woche
später
hatte
ich
Tatortskizze,
Obduktionsbericht
etc.
Ob
ich
mir
das
mal
ansehen
könnte,
inwieweit
das
zu
meiner
Theorie
vom
Täter
passen
könnte?
Das
war
schon
extrem
interessant
(und
etwas
gruselig).
Am
Ende
stand
fest,
dass
jemand,
der
einigermaßen
Erfahrung
im
Nahkampf
hatte,
wohl
geschossen
hatte,
während
sein
Komplize
draußen
Schmiere
gestanden,
den
Tatort
selbst
jedoch nicht betreten hatte.
Einmal
neugierig
geworden,
verfolgte
ich
den
Fall
weiter.
Details
kann
ich
nicht
nennen,
aber
vieles
findet
sich
in
„Nemesis“
wieder.
Als
es
spannend
wurde,
waren
die
Möglichkeiten
der
Polizei
durch
strikte
Regeln
beschränkt.
Meine
nicht.
Man
nehme
einen
anonymen
Mail-Provider
und
lasse
seinen
PC
von
einem
Experten
auf
Sicherheit
überprüfen.
Ich
bekam
tatsächlich
per
Mail
Kontakt
zu
jemanden,
der
offenbar
mehr
wusste
und
es
gab
Hinweise
auf
das
mögliche
Motiv:
Kinderhandel.
Aber
nicht
nur
in
diesem
Fall,
sondern
im
ganzen
Bundesgebiet
und
zwar
mit
einem
sehr
elitären
Kundenkreis.
Ich
konnte
es
nicht
glauben,
denn
Kindesmissbrauch
war
mich
bis
dahin
gleichzusetzen
mit
pädophilen
Tätern,
die
ihre
Oper
auf
dem
Spielplatz,
in
der
Familie
oder
der
Nachbarschaft
überfielen.
Nun
lernte
ich
in
einem
Crashkurs,
dass
es
bei
weitem
nicht
nur
um
diese
krankhafte
Neigung
geht,
sondern
vielfach
um
die
abartigen
Gelüste
von
Männern,
die
glauben,
dass
Gesetze
für
sie
nicht
gelten.
Für
diese
Täter
ist
es
Ausdruck
ihrer
Macht,
Kinder
als
Spielzeug
zu
halten
und
zu
missbrauchen.
Sie
stehen
ihrer
Meinung
nach
über
allem.
Niemand
kann
ihnen
etwas,
schon
gar
nicht
Ermittlungsbehörden.
Die
Opfer
stammen
häufig
aus
Randgruppen,
wo
das
Verschwinden
keine
Schlagzeilen
macht.
Jungs
sind
genauso
oft
Opfer
wie
Mädchen.
Jedes
Jahr
verschwinden
viel
zu
viele
Kinder.
In
2013
waren
es
laut
BKA
über
500 Kinder und das sind nur die gemeldeten Fälle.
Wer
nun
an
einen
erfolgreichen
Ausgang
der
Ermittlungen
glaubt,
den
muss
ich
enttäuschen.
Willkommen
in
der
Realität!
Ein
Alptraum
begann,
als
mein
„Informant“
Namen
von
Personen
nannte,
die
bei
einigen
vergleichbaren
Fällen
auftauchten
und
ziemlich
bekannt
und
extrem
einflussreich
waren.
Das,
was
in
„Nemesis“
mit
dem
PC
von
Sandra
passiert,
ist
so
tatsächlich
geschehen,
allerdings
mit
meinem.
Meine
Sicherheitssoftware
hat
jedoch
Schlimmeres
verhindert.
Als
nächstes
wurde
bei
einer
leitenden
Ermittlungsbeamtin
eingebrochen.
Geld,
Schmuck,
Kameraausrüstung
wurden
nicht
angefasst.
Die
Täter
ließen
etwas
Modeschmuck
mitgehen
–
und
waren
für
einige
Zeit
an
ihrem
privaten
Computer
aktiv.
Der
zuständige
Kripobeamte
fragte
nur:
„Woran arbeiten Sie gerade? Das sieht nach Einschüchterung aus.“
Unmittelbar danach wurden die Ermittlungen eingestellt.
Es
waren
zwar
nur
Indizien,
doch
der
Computerangriff
und
der
Einbruch
zeigten,
dass
wir
auf
der
richtigen
Spur
waren.
Aber
es
gab
hier
keinen
Herbert
Tannhäuser,
der
die
Extratouren
seiner
Jungs
schützt.
Ich
war
so
unglaublich
wütend.
Denn
eins
war
klar,
die
Täter
machten
ungestraft
und
vor
allem
ungestört
weiter.
Damit
würde
es
weitere
Kinder
geben,
deren
Verschwinden
gar
nicht
erst
auffiel
oder
niemals
geklärt
wurde.
Aber
so
und
nicht
anders
sieht
die
Polizeiarbeit
häufig
in
der
Realität
aus.
Auch
ein
Journalist
braucht
mehr
als
Indizien,
nämlich
Fakten,
die
es
(noch)
nicht
gegeben
hatte,
um
einen
Artikel
zu
veröffentlichen.
Die
Presse
zu
informieren,
schied
damit
also
aus.
Aber
eins
konnte
ich
tun:
Ein
Buch
schreiben.
Eins,
in
dem
ich
das
Ende
bestimme
und
zeige,
wie
die
Welt
in
einigen
Etagen
der
Macht
ist.
Daniel
und
Sandra
warteten
schon
darauf,
mir
zu
helfen
…
und
ich
finde,
sie
haben ihren Job verdammt gut gemacht!