„Cut Scene“ aus Zerberus –
Teil 1 des Epilogs
Sechs
Wochen
später
erinnerte
Dirk
sich
daran,
dass
er
diesen
Scheiß
vermisst
hatte
und
wusste
nicht
mehr
wieso.
Jetzt
würde
er
alles
dafür
geben,
Kontoauszüge
auf
Unregelmäßigkeiten
zu
überprüfen.
Die
Sonne
brannte
heiß
auf
die
bewaldete
Anhöhe
mitten
im
Harz
und
hatte
den
Aufstieg
zusätzlich
zum
unwegsamen
Gelände
erschwert.
Erschöpft
ließ
er
sich
auf
den
staubigen
Boden
sinken
und
wischte sich mit dem Ärmel den
Schweiß
von
der
Stirn.
Gleichgültig
schmiss
er
sein
Gewehr
auf
den
Boden
und
griff
nach
der
Wasserflasche.
Es
hatte
so
einfach
geklungen:
Zwei
flüchtige,
bewaffnete
Verbrecher
jagen
und
festnehmen.
Mittlerweile
war
Dirk
sich
nicht
mehr
sicher,
ob
sie
Jäger
oder
Gejagte
waren.
Einem
offensichtlichen
Hinterhalt
waren
er
und
Sven
in
letzter
Minute
entkommen,
allerdings
hatte
die
überstürzte
Flucht
bergauf
an
ihren
letzten
Kraftreserven
gezerrt.
Es
gab
bessere
Orte
bei
diesen
hochsommerlichen
Temperaturen,
die
Ostsee
wäre
ein
attraktives
Ziel
gewesen.
Aber
das
ließ
sich
jetzt
nicht
mehr
ändern.
„Glaubst
du,
unser
Vorsprung
ist
groß genug?"
Sven
antwortete
zunächst
nicht,
sondern
fuhr
sich
müde
mit
der
Hand
über
die
Augen.
„Wenn
nicht,
kann
ich
es
auch
nicht
ändern.
Mehr
ist
einfach
nicht
drin.
Wenn
ich
daran
denke, dass ich jetzt mit einem kühlen Bier …"
„Halt
den
Mund
oder
ich
erschieß
dich",
drohte
Dirk
halbherzig
an,
als
vor
seinem
inneren
Auge
verführerische
Bilder erschienen.
Sven
starrte
auf
den
Waldboden,
sein
Gesicht
und
die
herabgesunkenen
Schultern
verrieten,
wie
fertig
er
war.
„Tu
es, dann hat der Tag wenigstens sofort ein Ende."
Als
ein
Stück
unter
ihnen
ein
Vogelschwarm
aufflog,
straffte
Sven
sich.
Dirks
Mundwinkel
hoben
sich
geringfügig,
als
sein
Freund
jeden
Gedanken
ans
Aufgeben
sofort
vergessen
hatte
und
wieder
kampfbereit
war.
Angestrengt
starrten sie in die Richtung.
Schließlich
zuckte
Sven
mit
der
Schulter.
„Nichts
zu
sehen.
Vermutlich
wäre
die
Entfernung
auch
zu
groß
für
einen
sicheren
Schuss.
Außerdem
glaube
ich
nicht,
dass
sie
wissen,
wo wir sind."
Dirk
wollte
Sven
gerade
zustimmen,
als
er
ein
Aufblitzen
bemerkte,
das
keine
natürliche
Ursache
haben
konnte.
Er
hechtete
auf
Sven
zu
und
riss
ihn
zur
Seite.
Hart
kam
er
auf
dem
trockenen
Boden
auf
und
rollte
die
Anhöhe
etliche
Meter
herab,
bevor
ein
Baumstamm
seinen
Sturz
unsanft
bremste.
Fluchend
sah
er
hoch.
Kugeln
schlugen
an
der
Stelle
ein,
wo
sie
eben
noch
gesessen
hatten.
Sein
Wasser
und
sein
Gewehr
konnte
er
vergessen.
Dicht
an
den
Boden
gepresst
blieb
er
liegen
und
spuckte
eine
Mischung
aus
Sand,
Tannennadeln und Staub aus.
Als
es
still
blieb,
hob
Sven
vorsichtig
den
Kopf
und
musterte
die
Umgebung
grimmig.
„Wenigstens
wissen
wir
jetzt,
wo
sie
sind.
Verdammter
Mistkerl.
Ich
hätte
ihm
nie
zugetraut, aus der Entfernung auf uns zu schießen."
„Was
machen
wir
jetzt?
Hier
liegen
bleiben,
bringt
uns
nicht weiter. Sag mal, habe ich das wirklich vermisst?"
Sven
lächelte
flüchtig.
„Jedenfalls
hast
du
es
behauptet."
Langsam
richtete
er
sich
im
Schutz
einer
Tanne
auf.
„Da
wir
wissen,
wo
sie
sind,
sollten
wir
den
Vorteil
ausnutzen.
Fliegen
können
sie
nicht
und
es
wird
etwas
dauern,
bis
sie
hier
oben
sind.
Lass
uns
den
Spieß
umdrehen.
Ich
wette,
die
rechnen
damit,
dass
wir
in
Deckung
gehen
und
auf
sie
warten.
Stattdessen
gehen
wir
ihnen
entgegen.
Du
gehst
vor
und
lenkst die Aufmerksamkeit auf dich.
Ich
erledige
sie,
ohne
Vorwarnung,
ohne
falsche
Rücksichtnahme."
„Klingt
gut."
Dirk
zog
seine
Sig
Sauer
aus
der
Schutzweste.
Mit
der
Rolle
als
Köder
konnte
er
leben,
zumal
Sven
mit
MP5
und
seiner
Walther
um
einiges
besser
bewaffnet
war.
Er
rollte
um
die
eigene
Achse
und
verschwand
geräuschlos
im
Unterholz.
Erst
im
Schutz
der
ausladenden
Äste
eines
Busches richtete er sich auf und lief ihren Gegner entgegen.
Mit
einem
Anflug
von
Neid
beobachtete
Sven,
wie
lautlos
sich
Dirk
durchs
Unterholz
bewegte.
Sein
Freund
war
geschmeidiger
und
vor
allem
geräuschloser
als
er
selbst
unterwegs,
außerdem
war
Dirk
zwar
kaputt,
aber
noch
längst
nicht
am
Ende
seiner
Kräfte.
Wenn
sie
das
hier
überstanden
hatten, würde er sein Training mit Dirk intensivieren.
Über
den
Standort
des
Schützen
konnte
er
nur
spekulieren,
aber
solange
er
den
Kopf
unten
behielt
und
auf
Deckung
achtete,
war
er
in
Sicherheit.
In
gebückter
Haltung
rannte
er
hinter
Dirk
her.
Nach
eenigen
Metern
trat
ein
Mann
hinter
einem
Baum
hervor
und
grätschte
ihm
die
Beine
weg.
Völlig
überrascht
hatte
er
keine
Chance,
den
Sturz
zu
verhindern.
Er
landete
auf
dem
Waldboden
und
verlor
die
MP5.
Sein
Versuch,
wieder
hochzukommen,
endete
abrupt
als
ihm
die
Mündung
eines
Gewehrs
ins
Genick
gepresst
wurde.
Vorsichtig
drehte
er
den
Kopf,
erkannte,
wer
hinter
ihm stand und schloss die Augen. „Verdammt."
Sein
Gegner
nickte.
„Kann
man
so
sagen.
Hände
auf
den
Rücken."
„Was soll denn das? Mensch, ich …"
„Keine Diskussion, noch bist du nicht tot."
Sven
verstand
die
Betonung
des
Wortes
‚noch’
und
gehorchte
widerspruchslos.
Angespannt
wartete
er
auf
eine
Chance,
die
er
nicht
bekam.
Seine
Hände
und
Füße
wurden
mit
Kabelbinder
so
fest
zusammengeschnürt,
dass
es
schmerzte.
Jetzt
reichte
es!
Seinen
wütenden
Blick
ignorierend,
nahm
sein
Gegner
ihm
Headset,
Messer
und
die
Walther
ab.
Mit
einem
boshaften
Zwinkern
verschwand
der
Mann so lautlos, wie er aufgetaucht war.
Sven
ahnte,
was
das
zu
bedeuten
hatte.
Die
Beiden
hatten
dieselbe
Idee
wie
Dirk
und
er
gehabt.
Nur,
dass
jetzt
er
der
Köder
war,
mit
dem
sie
Dirk
bei
einem
Befreiungsversuch
lebend
kriegen
wollten.
Verdammter
Mist,
dann
wäre
er
lieber
tot.
Verzweifelt
wand
er
sich
am
Boden,
hatte
aber
keine
Chance,
sich
zu
befreien
und
gab
seine
Bemühungen
schließlich
auf.
Prüfend
musterte
er
die
Büsche
in
einiger
Entfernung.
Dort
würde
Dirk
ihn
kaum
entdecken.
Er
stieß
sich
ab
und
rollte
in
die
Richtung.
Zwei
gezielte
Kugeln
direkt
neben
seinem
Kopf
beendeten
das
Vorhaben
wirkungsvoll.
Wütend
wünschte
er
sich,
der
Tag
wäre
bereits
vorbei.
Hilflos
warten,
während
sein
Freund
in
die
Falle
gelockt
wurde,
machte ihn wahnsinnig.
Schlitternd
kam
Dirk
zum
Stehen.
Übers
Headset
hatte
er
live
verfolgt,
wie
sie
Sven
erwischt
hatten.
Mit
ihrer
Einschätzung
hatten
sie
gründlich
daneben
gelegen.
Ihre
Gegner
hatten
sich
getrennt,
einer
hatte
aus
der
Entfernung
auf
sie
geschossen,
vermutlich
weniger,
um
sie
zu
treffen,
als
sie
vielmehr
aufzuscheuchen,
und
der
andere
war
schon
dicht
an
ihnen
dran.
Großartig,
leider
kam
diese
Erkenntnis
zu
spät,
wütend
unterdrückte
Dirk
einige
Flüche,
die
ihm
auf
der
Zunge
lagen
und
zwang
sich
zur
Ruhe.
Er
kannte
den
Ehrgeiz
ihrer
Gegner,
sämtliche
Opfer
lebend
zu
erwischen.
Da
sie
Sven
nicht
sofort
umgebracht
hatten,
wollten
sie
vermutlich
ihn in die Falle locken. Vielleicht konnte er das ausnutzen.
Er
rannte
zurück.
Weit
konnte
Sven
nicht
gekommen
sein.
Langsam
robbte
er
weiter,
bis
er
Sven
in
einiger
Entfernung
vor
sich
liegen
sah.
Eng
an
den
Waldboden
gepresst,
lauschte
er
und
verharrte
bewegungslos.
Eine
kaum
wahrnehmbare
Luftveränderung
hinter
ihm,
ließ
ihn
blitzartig
herumschnellen.
Noch
in
der
Bewegung
riss
Dirk
den
Arm
hoch
und
wehrte
das
Messer,
das
auf
seinen
Hals
gezielt
hatte,
ab.
Mit
beiden
Beinen
trat
er
seinem
Angreifer
gegen
die
Brust.
Der
Mann
wurde
zurückgeschleudert
und
landete
hart
auf
dem
Rücken.
Dirk
gab
ihm
keine
Chance,
sich
zu
erholen.
Sofort
war
er
über
ihm
und
presste
ihm
den
Unterarm
quer
über
den
Hals.
„Pech
gehabt,
du
bist
tot",
zischte er ihn an.
Mit
einem
knappen
Nicken
erkannte
der
Mann
die
Niederlage
an.
„Shit.
Ich
hätte
dich
von
hinten
erschießen
sollen."
Dirk
hob
lediglich
eine
Augenbraue
und
wandte
sich
wieder
der
Lichtung
zu.
Svens
Maschinenpistole
und
das
Gewehr
seines
Gegners
ließ
er
liegen.
Ehe
er
ein
Ziel
identifiziert
hätte,
wäre
er
tot.
Er
brauchte
einen
anderen
Plan,
um
das
Ganze
noch
zu
ihren
Gunsten
zu
wenden.
Eine
Idee
kam
ihm.
Er
tastete
nach
dem
Messer,
dass
er
an
der
Wade
trug,
atmete
tief
durch
und
sprintete
los.
Weit
vor
Sven
setzte
er
zu
einer
Flugrolle
an,
Kugeln
flogen
über
ihn
hinweg,
verfehlten
ihn
jedoch.
Mit
einer
weiteren
Rolle
hechtete
er
ins
Gebüsch
und
rappelte
sich
hoch.
Ohne
Rücksicht
auf
den
Lärm,
den
er
verursachte,
brach
er
durch
das
Unterholz.
Obwohl
er
sich
den
Unterarm
schützend
vors
Gesicht
hielt,
hinterließen
zurückschnellende
Äste
schmerzhafte
Kratzer
auf
seiner
Haut,
dennoch
nahm
er
das
Tempo
nicht
zurück.
Jetzt
hatte
ihn
der
Ehrgeiz
gepackt
und
er
wollte
auch
gewinnen.
In
einem
weiten
Kreis
bewegte
er
sich
zurück
Richtung
Sven.
Außer
Atem
ging
er
hinter
einer
Kiefer
in
Deckung
und
wartete,
bis
sich
sein
hämmernder
Puls
beruhigt
hatte.
Die
Lichtung
lag
leer
vor
ihm,
keine
Spur
von
seinem
Freund.
Die
Sig
schussbereit
in
der
Hand
sah
er
sich
aufmerksam
um.
Er
spürte,
dass
er
nicht
alleine
war,
konnte
aber
kein
Ziel
ausmachen.
Vermutlich
hatte
der
letzte
Gegner
seine
Taktik
durchschaut.
Langsam
drehte
er
sich
um
die
eigene
Achse
und
ließ
die
Waffe
schließlich
frustriert
sinken.
Die
Jagd
war
zu
Ende.
Obwohl
er
damit
gerechnet
hatte,
zuckte
er
zusammen,
als
er
angesprochen
wurde:
„Waffe
weg, dein Waldspaziergang ist zu Ende."
Widerstandslos
ließ
er
die
Sig
fallen
und
drehte
sich
um.
Mit
der
Niederlage
konnte
er
leben,
mit
dem
herablassenden
Ton
nicht.
Kühl
erwiderte
er
den
Blick
des
Mannes,
den
er
sonst
als
Freund
betrachtete.
„Irrtum.
Für
dich
ist
es
vorbei.
Wirf dein Gewehr weg, dann kommst du hier lebend raus."
Mark
hob
arrogant
eine
Augenbraue.
„Und
warum
sollte
ich das tun?"
Dirk
blickte
demonstrativ
auf
einen
Punkt
hinter
dem
SEAL.
„Vielleicht,
weil
ich
nicht
alleine
bin?",
schlug
er
im
gleichen Ton vor.
„Glaubst du, ich falle auf den ältesten Trick der Welt rein?"
„Dann
verrat
mir
doch,
wo
mein
Messer
ist
und
warum
ich
die
Flugeinlage
bei
Sven
unternommen
habe.
Bestimmt
nicht,
um
dich
zu
beeindrucken.
Runter
mit
dem
Gewehr,
Mac.
Jetzt.
Oder
du
bist
tot.
Sven,
lass
dich
auf
nichts
ein,
er
ist
viel
zu
gefährlich,
schieß
ihm
in
den
Rücken
und
die
Sache
ist vorbei. Mach schon, mir reicht es für heute."
Flüchtig
musterte
Mark
das
leere
Messerfutteral.
Möglich
wäre
es,
aber
dann
hätten
die
Deutschen
sich
noch
besser
geschlagen,
als
er
erwartet
hatte.
Ohne
sein
Gewehr
zu
senken,
riskierte
er
einen
schnellen
Blick
über
die
Schulter.
Noch
während
er
begriff,
dass
Dirk
geblufft
hatte,
wurde
ihm
das
Gewehr
aus
der
Hand
geschlagen
und
er
ging
nach
einem Kniestoß in den Magen zu Boden.
Mark
riss
den
Unterarm
hoch
und
blockte
den
Schlag
auf
seine
Kehle
ab.
Mit
einem
Fußtritt
traf
er
Dirk
an
der
Brust.
Sein
Freund
taumelte
zurück
und
kämpfte
ums
Gleichgewicht. Mark sprang auf und ging in Angriffsposition.
Erstaunlicherweise
winkte
Dirk
lässig
ab.
„Vergiss
es,
ich
würde
dich
gerne
noch
einmal
zu
Boden
schicken,
aber
jetzt
ist Sven wirklich da. Gib auf."
„Sicher,
Dirk.
Erkenn
deine
Niederlage
an
oder
ich
erledige
dich." Mark beugte sich vor, um sein Gewehr aufzuheben.
„Das
würde
ich
nicht
tun,
Mark",
erklang
Svens
Stimme
hinter
ihm.
„Möchtest
du
die
Kugel
in
den
Kopf
oder
lieber
in
den
Rücken?
Alternativ
kannst
du
auch
aufgeben.
Tut
mir
Leid,
dass
ich
mich
verspätet
habe,
ich
musste
erstmal
Jakes
Leiche oder genauer gesagt seine Waffen finden."
„Verdammt."
Mark
fuhr
herum.
In
sicherer
Entfernung
hielt Sven mit einem breiten
Grinsen
Jakes
Gewehr
unmissverständlich
auf
ihn
gerichtet. „Danke, ich verzichte auf die Sauerei."
Mark
knirschte
vor
Ärger
mit
den
Zähnen,
als
Dirk
boshaft
grinsend
neben
Sven
trat
und
seine
Pistole
auf
ihn
richtete.
Sven
hob
das
Gewehr
ein
Stück
höher.
„Entweder
du
sagst
es
jetzt
oder
du
verbringst
die
nächste
Stunde
damit,
die
Farbe
aus
deinen
Haaren
heraus
zu
waschen,
aber
vielleicht
steht
Laura ja auf gelbe Haare."
Mark
schätzte
die
Entfernung
zu
den
Beiden
ab.
Es
blieb
dabei,
er
hatte
keine
Chance,
einen
von
ihnen
auszuschalten,
ehe
eine
Kugel
ihn
traf.
„Okay,
ihr
habt
gewonnen.
Reicht
das?"
„Ausnahmsweise."
Dirk
ging
auf
Sven
zu,
hob
die
rechte
Hand und sie klatschten sich gegenseitig ab. „Wie steht es?"
„Keine
Ahnung,
ich
habe
den
Überblick
verloren,
du
bist
der
Wirtschaftsprüfer
und
für
Zahlen
zuständig.
Ich
weiß
nur,
dass
ich
erschossen,
erstochen
und
erwürgt
worden
bin.
Hör
auf zu grinsen, dich hat es auch zweimal erwischt."
„Eben,
zweimal,
also
einmal
weniger
als
dich,
Herr
Kommissar.
Außerdem
war
der
Trick
von
Mike
fies,
das
gibt
noch Ärger."
Dirks
beleidigter
Gesichtsausdruck
ließ
Marks
Ärger
teilweise
verfliegen.
Offenbar
war
sein
Freund
immer
noch
nicht
darüber
hinweg,
dass
Mike
sich
als
Sven
ausgegeben
hatte
und
dicht
genug
an
ihn
herangekommen
war,
um
ihm
zwei Kugeln in die Brust zu jagen.
Jake
erschien
und
sah
ebenfalls
nicht
besonders
begeistert
aus.
„Entweder
waren
wir
zu
rücksichtsvoll
oder
zu
dämlich", stellte er trocken fest.
„Rücksichtsvoll?
Davon
habe
ich
nichts
gemerkt."
Sven
rieb
sich
bedeutungsvoll
über
die
roten
Striemen
an
seinen
Handgelenken
und
lächelte
dann
boshaft.
„Damit
ist
die
Antwort klar."
Jake
winkte
ab.
„Geschenkt.
Ihr
habt
uns
den
Rekord
versaut,
das
reicht,
für
blöde
Sprüche
werden
die
anderen
sorgen. Gute Idee, Sven das Messer zu zuspielen.
„Stimmt",
gab
Mark
ehrlich
zu.
„Aber
nächstes
Mal
wird
es
schwieriger
für
euch,
vor
allem
für
Dirk,
den
einige
unterschätzt
haben.
Das
werden
Andi,
Tom
und
Jake
nicht
wiederholen."
„Sicher,
Mark.
Vergiss
dich
selbst
nicht,
du
hättest
ihn
auch
erschießen können, statt ein Kaffeekränzchen abzuhalten."
Diesmal
verzog
Mark
den
Mund,
auf
Dirks
selbstgefälliges
Grinsen konnte er verzichten.
„Einen
besseren
Abschluss,
als
euch
zu
erwischen,
hätte
ich
mir
nicht
vorstellen
können.
Gibt’s
dafür
eine
besondere
Urkunde?
Verdient
hätten
wir
so
was
und
die
würde
sich
in
unseren
Büros
bestimmt
gut
machen."
Offensichtlich
konnte
Dirk
seine
mörderischen
Gedanken
gut
erraten.
„Ich
hole
mein Wasser und das Gewehr", verkündete er.
„Sieh
zu,
dass
du
nächstes
Mal
nicht
wieder
deine
Waffe
verlierst."
Dirk
drehte
sich
nicht
um.
„Habe
ich
die
vielleicht
gebraucht?"
Es
war
Zeit
für
einen
Themenwechsel,
ehe
Sven
die
netten
Kommentare
fortsetzte.
„Fox?
Endstand?",
erkundigte
Mark
sich übers Headset bei dem Senior Chief.
„Jake tot und du lebend erwischt, oder?"
Mark
knirschte
mit
den
Zähnen.
Da
Fox
die
verschiedenen
Frequenzen
der
Headsets
überwacht
hatte,
war
die
Frage
überflüssig.
„Ich
denke,
das
hast
du
mitbekommen.
Endstand?"
„Ausgerechnet
die
Beiden
müssen
euch
erwischen."
Nach
einem
Husten,
das
verdächtig
nach
einem
Lachen
klang,
sprach
Fox
weiter:
„Du
und
Jake
vorne,
gefolgt
von
Pat
und
mir,
dahinter
punktgleich
die
beiden
deutschen
Teams,
dann
Daniel
und
Tom,
die
Briten
und
ganz
am
Ende
die
Fallschirmjäger."
Mark
ließ
sich
das
Ergebnis
durch
den
Kopf
gehen
und
war
zufrieden.
Das
Abschneiden
seines
Teams
und
der
Deutschen
vor
den
anderen
Einheiten
gefiel
ihm.
Blieb
nur
eine
Frage
offen:
Dem
KSK-Team
hätte
er
zugetraut,
mit
seinen
Männern
mitzuhalten,
aber
mit
Svens
und
Dirks
Leistung hatte er nicht gerechnet.
„Und?
Zufrieden?",
erkundigte
er
sich
bei
Sven,
der
das
Gespräch aufmerksam verfolgt hatte.
„Mit
unserer
Platzierung?
Ja,
sicher.
Aber
davon
abgesehen,
bin
ich
erschossen,
erstochen
und
erwürgt
worden
und
kaputt
wie
sonst
was.
Der
Dank
deines
Vaters
hat merkwürdige Formen."
Mit
dem
Gewehr
über
der
Schulter
und
der
Wasserflasche
in
der
Hand
kehrte
Dirk
zurück
und
stieß
seinem
Freund
den
Ellbogen
in
die
Rippen.
„Hör
auf
zu
jammern,
du
wiederholst
dich.
Außerdem
hat
Mark
garantiert
etwas
anderes
interessiert."
„Und
was
wäre
das?",
hakte
Sven
nach,
den
seine
Kombinationsgabe im Stich gelassen hatte.
„Ich
wundere
mich
über
euere
Leistung.
Habt
ihr
heimlich
trainiert?"
„Ach
so,
sicher,
glaubst
du,
wir
wollten
uns
blamieren?
Das
mobile
Einsatzkommando
der
Polizei
hat
war
nicht
soviel
drauf
wie
ihr,
aber
einige
interessante
Übungsmöglichkeiten."
„Na,
dann
steht
einer
Revanche
für
die heutige Übung ja nichts im Wege. Ich …"
Mit
einem
boshaften
Funkeln
in
den
Augen
unterbrach
ihn
Dirk: „Ich glaube, Niederlage ist das passendere Wort."
Mark
ging
auf
die
Provokation
nicht
ein,
sondern
bedachte
seinen
Freund
lediglich
mit
seinem
besten
‚Du-wagst-es-
mich-zu-unterbrechen’-Offiziersblick.
„Warst
du
noch
nicht
fertig?",
erkundigte
sich
Dirk
übertrieben höflich.
„Du
neigst
eindeutig
dazu,
zu
vergessen,
wer
das
Sagen
hat.
Ich
hatte
mit
Tannhäuser
vereinbart,
dass
wir
das
bei
Gelegenheit
wiederholen,
wenn
ihr
euch
nicht
total
bescheuert anstellt."
„Du
sprichst
mit
Tannhäuser
über
uns?
Bescheuert
anstellen?
Wer
hat
euch
denn
geschlagen?
Vielleicht
sollten
wir euch lieber etwas beibringen", schoss Dirk zurück.
Mark
hielt
seine
ernste
Miene
bei
Dirks
empörtem
Funkeln
mühsam
aufrecht
und
genoss
die
Revanche
für
die
vorherigen
gehässigen
Kommentare
seiner
Freunde.
„Wollt
ihr hier übernachten oder kommt ihr mit runter?"
„Irgendwann
..."
Dirk
unterbrach
sich,
zuckte
mit
den
Schultern und winkte ab.
Sven
legte
seinem
Partner
eine
Hand
auf
den
Rücken.
„Was
machst
du
dann?
Schlägst
ihn
nieder?
Diesmal
helfe
ich
dir,
auch
wenn
das
nicht
wirklich
was
gebracht
hat.
Aber
er
hat
Recht,
lass
uns
verschwinden
und
über
seine
Abmachung
mit
unserem
Chef
rede
ich
mit
ihm,
wenn
ich
wieder
genug
Luft habe, ihn anzubrüllen."
Gemeinsam
gingen
sie
den
felsigen
Pfad
bergab.
In
mitten
der
Waldlandschaft
mit
einigen
bizarren
Felsformationen
und
hoch
gewachsenen
Tannen
lag
eine
verlassene
Funkstation,
die
bei
Bedarf
von
trainierenden
Militäreinheiten
als
Quartier
benutzt
wurde.
Obwohl
der
Platz
beschränkt
war
und
den
Charme
einer
Jugendherberge
aus
den
sechziger
Jahren
hatte, war die Stimmung hervorragend gewesen.
In
einiger
Entfernung
kamen
ihnen
zwei
Männer
entgegen.
Pats
Haarfarbe
war
selbst
aus
der
Distanz
unverkennbar
und
Dirk
erkannte
den
Begleiter
des
Iren
schneller
als
Mark.
„Wunderbar,
dann
kann
ich
mit
Mike
noch
mal
über
seine
fiese
Aktion
reden.
Ist
es
eigentlich
Zufall,
dass
Andis
Chef
in
letzter
Minute
abspringen
musste
und
Mike als Andis Partner hier ist?"
„Natürlich
nicht.
Der
Major
geht
mir
auf
die
Nerven
und
soll
sich
lieber
auf
dem
Seminar
amüsieren.
‚Taktische
Führung
in
…’
Hm,
das
genaue
Thema
habe
ich
vergessen,
aber wird dem Theoretiker bestimmt gefallen."
„Schon,
ich
mag
den
Kerl
auch
nicht,
aber
er
hätte
wenigstens
niemals
zu
so
einem
miesen
Trick
wie
Mike
gegriffen.
Ganz
schön
unfair
von
dir,
dass
du
ihn
dafür
gelobt
hast."
„Wieso?
Beim
nächsten
Mal
passt
du
garantiert
besser
auf."
„Sicher, du auch, oder?"
Bevor
Mark
zu
einer
Erwiderung
ansetzen
konnte,
hatten
Mike
und
Pat
sie
erreicht.
Der
Ire
grinste
Mark
zwar
frech
an,
verkniff
sich
aber
klugerweise
sämtliche
Kommentare
zum
Ausgang
des
letzten
Kampfes.
Mike
trug
einen
schwarzen
Rucksack
bei
sich,
in
den
er
hineingriff,
dann
jedoch
zögerte.
Unsicher
sah
er
Mark
an.
„Offiziell
ist
die
Woche
vorbei,
oder?"
Mark
ahnte,
was
die
Frage
zu
bedeuten
hatte.
„Offiziell
ja,
es fehlt nur noch die
Abschlussbesprechung,
aber
die
findet
traditionell
in
lockerer Atmosphäre statt, tu dir keinen Zwang an."
Lächelnd
zog
Mike
eine
gut
gekühlte
Bierdose
hervor
und
warf sie Dirk zu.
„Friedensangebot."
Prüfend
drehte
Dirk
die
Dose
in
der
Hand.
„Akzeptiert.
Trotzdem, beim nächsten Mal …."
Sven
holte
empört
Luft,
aber
da
fanden
bereits
die
nächsten
Dosen
den
Weg
zu
ihm
und
Jake,
dann
sah
Mike
erneut deutlich verunsichert Mark an.
Amüsiert
fragte
er
sich,
wann
die
deutschen
Soldaten
endlich aufhörten, sich von seinem
Rang einschüchtern zu lassen. „Gib schon her."
Anscheinend
hatte
Mike
seinen
Gesichtsausdruck
richtig
interpretiert.
„Sorry,
Mac.
Euer
lockerer
Ton
ist
immer
noch
ungewohnt
für
mich,
schließlich
duzen
wir
unseren
alten
Stockfisch nicht mal."
Dirk
setzte
die
Bierdose
ab
und
grinste
schon
wieder
boshaft.
„Stockfisch?
Der
Spitzname
passt,
aber
redet
man
so
über seine Vorgesetzte vor ausländischen Offizieren?"
Nicht
nur
Mikes
Wangen,
sondern
auch
seine
Ohren
färbten
sich
rot.
„Sorry,
Captain,
Sir,
ich
wollte
nicht
…
oh,
Scheiße ..."
Lächelnd
hob
Mark
die
Bierdose
zu
einem
Gruß.
„Ignorier
Dirk,
der
ist
heute
bösartig
veranlagt.
Ich
habe
nichts
Unpassendes gehört und Danke fürs Bier."
Zwei
Stunden
später
lehnte
Mark
sich
zufrieden
gegen
einen
Baumstamm
und
fand
auf
dem
weichen
Waldboden
problemlos
eine
bequeme
Sitzposition.
Mit
halb
geschlossenen
Augen
genoss
er
den
Ausgang
der
harten
Woche.
Die
Luft
war
erfüllt
vom
Geruch
nach
gegrilltem
Fleisch
und
verbrennendem
Holz,
dazu
das
Knistern
des
Lagerfeuers
und
die
Gespräche,
die
in
unterschiedlichen
Lautstärken
um
ihn
herum
geführt
wurden.
Immer
wieder
schallte
Gelächter
durch
die
Dunkelheit,
die
Stimmung
hätte
nicht
besser
sein
können.
Diese
Stunden
nach
einem
erfolgreichen
Einsatz
oder
einem
harten
Training
waren
es,
die
die
Schwere
seines
Jobs
mehr
als
ausglichen,
diesmal
noch
mehr
als
sonst,
weil
seine
deutschen
Freunde
Teil
des
Ganzen
waren.
Kurz
kam
ihm
das
Angebot
seines
Vaters
in
den
Sinn,
als
Teamcaptain
einen
Schreibtischjob
zu
übernehmen, nicht, solange sein Körper mitspielte.
Amüsiert
verfolgte
er
Svens
erneute
Beschwerden
über
zu
steile
Berge
und
die
sofort
folgende
Forderung
nach
einem
Strand
mit
Palmen
und
Bar
als
nächstem
Trainingsgelände.
Jakes
trockene
Einladung
zur
Teilnahme
an
einem
Wüstentraining
wies
er
vehement
und
lautstark
zurück.
Andi
nutzte
die
Vorlage,
um
seine
Meinung
zum
Fitnessgrad
deutscher
Polizisten
im
Allgemein
und
Sven
im
Speziellem
kundzutun.
Sven
revanchierte
sich
mit
ätzenden
Bemerkungen
über
Andis
Haare,
in
denen
nach
einem
Treffer
von Pat noch Reste gelber Farbe klebten.
Als
sich
jemand
neben
ihm
hinhockte,
musste
Mark
nicht
den
Kopf
drehen,
um
zu
wissen,
wer
es
war.
„Wenn
du
wieder
damit
anfängst,
dass
ihr
uns
heute
geschlagen
habt,
lege ich dich um", versprach er Dirk.
„Würde mir nie einfallen, Mark."
„Ich kenne dich … Irgendetwas hast du vor. Was ist los?"
„Nur
eine
kleine
Aufklärungsmission:
Die
Frage
ist
doch,
was hast du im Urlaub vor?"
Jetzt
war
Mark
froh,
dass
er
seinen
Freund
nicht
ansah,
Dirk
kannte
ihn
zu
gut
und
hätte
ihm
angesehen,
dass
er
nicht
ganz
aufrichtig
war.
„Nichts
Spezielles.
Vermutlich
fahren
wir
einige
Tagen
mit
dem
Motorrad
Richtung
Skandinavien. Wieso?"
„Mensch, Mark, du und deine verdammten Alleingänge."
Mark
warf
ihm
eine
neue
Dose
zu
und
hoffte,
dass
es
dunkel
genug
war,
um
seine
überraschte
Miene
zu
verbergen. „Keine Ahnung, was du meinst."
„Das
wird
sich
noch
zeigen.
Aber
die
Fahrt
morgen
nach
Ahrensburg
übernimmst
du.
Nachdem
ich
aus
dir
nichts
rausbekommen
habe,
werde
ich
testen,
ob
der
Biervorrat
reicht
und
mir
ist
scheißegal,
wie
es
mir
morgen
früh
geht,
aber ans Steuer setze ich mich nicht."